Fließ- und Wildwasserrettung

Wildwassersport ist in. Er bietet Abenteuer und einmaliges Naturerlebnis. Im Wildwasser lauern Gefahren besonderer Art. Die Anforderungen an die Sportler sind hoch – und auch die Rettungsdienste stehen vor einer neuen Herausforderung.

Trendsportarten wie Canyoning und Rafting, aber auch Kajakfahrer und Freizeitsportler führen die Wildwasserretter der ÖWR an ihre Grenzen.

Canyoning

Canyoning hat ihren europäischen Ursprung in Spanien. Der Canyonist ist ein Zwitter zwischen einen Alpinisten und Wildwassersportler. Canyoning wird in Schluchten und Klammen mit meist mäßiger Wassermenge durchgeführt. Wasserfälle werden durch Abseilen oder Springen überwunden. Eine Canyoningtour führt fast ausnahmslos flussabwärts. Ist man erst einmal in die Tour eingestiegen, ist ein Rückzug vor Ende der Tour oft nicht mehr möglich (außer durch Hilfe von oben). Um solche Schluchten sicher begehen zu können, sind eine solide Alpinausbildung, Kenntnisse des Wildwassers sowie Erste-Hilfe-Kenntnisse unabdingbar. Wenn diese Vorkenntnisse nicht beachtet werden kann es zu Notfällen kommen, wobei dann die ÖWR versucht den Notfall zu einen positiven Ende zu bringen.

Rafting

Rafting kommt vom engl. Raft (Floß) und ist eine seit Mitte der 80er-Jahren populär gewordene Freizeitsportart. Dabei wird mit einem Schlauchboot ein Fluss befahren. Gewöhnlich befährt man Wildwasser verschiedener Schwierig keitsgrade. Dank der mittlerweile recht hoch entwickelten Sicherheitsmaßnahmen der überwiegend kommerziellen Anbieter ist Rafting ein verhältnismäßig sicheres Freizeitvergnügen geworden. In der Vergangenheit kam es dennoch immer wieder zu Unfällen, die jedoch überwiegend im Rahmen privater Fahrten zustande kamen.

Generell empfiehlt es sich, sich vor der Buchung einer Raftingtour mit dem Sicherheitskonzept des Anbieters auseinanderzusetzen. Art und Umfang der Ausrüstung und die Qualifikation des Bootsführers sind hier die wesentlichen Kenndaten.

Rafts gibt es gewöhnlich für 4 bis 12 Personen. Sie bestehen aus sehr robustem, mehrlagigem  gummierten Gewebe mit mehreren unabhängigen Luftkammern. Die Länge variiert in der Regel zwischen 3,50 m und 6 m, die Breite zwischen 1,80 m und 2,50 m.

Kanu bzw. Kajak

Das Wort Kanu ist (im deutschsprachigen Raum) der Oberbegriff für alle Wassersportgeräte, die mit Paddel in Blickrichtung bewegt werden. Im englischen Sprachraum ist im Ursprungsgebiet in Nordamerika mit einem Kanu meist ein Kandier bzw. Canadier bezeichnet. 

So sind Kajaks, Canadier und Faltboote aus den Fellbooten der Inuit und den Rindenbooten der Indianer Nordamerikas weiterentwickelt worden. Die ersten Ausführungen bestanden aus Tierhaut und Knochen bzw. Birkenrinde oder Holz. Auch Faltboote bestehen aus einem Innengestell mit Bespannung, und sind sowohl als Kajaks als auch als Faltkanadier erhältlich. Manche Schlauchboote werden zu den Kanus gezählt. Kajaks werden mit einem Doppelpaddel und Canadier mit einem Stechpaddel bewegt. Moderne Kanus sind aus Kunststoff . Die Hauptmerkmale der Fahreigen-schaften sind Schnelligkeit, Wendigkeit und Kippstabilität.

Die meisten Einsätze verursachen unerfahrene „Freizeitkapitäne“. Aber auch erfahrene Fahrer kommen in gefährliche Situationen. Umso schwieriger wird es dann für die Rettungskräfte der ÖWR, diese zu bergen.

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Vorraussetzungen/Preise

Vorraussetzungen Retterschein:

  • 30 Minuten Dauerschwimmen, davon 10 Minuten Rückenschwimmen ohne Armtätigkeit
  • 300 m Schwimmen in Überkleidern
  • 25 m Streckentauchen
  • dreimaliges Tieftauchen (ca. 3 bis 4 m), jeweils mit Heraufholen eines ca. 5 kg schweren Gegenstandes, innerhalb von 6 Minuten
  • Heraufholen von 6 Tellern oder 6 Ringen bei einem Tauchversuch (Fläche ca. 20 m², bei einer Wassertiefe von ca. 2 m)
  • Paket- und Kopfsprung aus ca. 2-3 m Höhe ins Wasser
  • je 50 m Retten einer etwa gleich schweren Person, beide bekleidet mit Kopf-, Achsel-, Fessel- und Seemannsgriff
  • 50 m Transportieren (Ziehen) einer gleich schweren Person
  • praktische Ausübung der Befreiungsgriffe: Halsumklammerung von vorne und hinten, Würgegriff von vorne und hinten, Brustumklammerung von hinten ohne Einschluss der Arme, jeweils an Land und im Wasser
  • praktische Anwendung von mindestens 3 Bergegriffen (z.B. Bergen über die Leiter, Rautekgriff, Bergen über den Beckenrand, Schultertragegriff, Bergen in ein Boot)
  • kurze Prüfung über Erste Hilfe-Leistung bei Wasserunfällen und praktische Ausführung der Wiederbelebung
  • Kenntnis der Selbstrettung
  • besondere Rettungshilfen bei Bade-, Boots-, Auto- und Eisunfällen
  • Anwendung von mindestens zwei Rettungsgeräten
  • Kombinierte Rettungsübung

Vorraussetzungen Helferschein:

  • 15 Minuten Dauerschwimmen, davon 5 Minuten Rückenschwimmen ohne Armtätigkeit
  • 100 m Schwimmen in Überkleidern
  • 15 m Streckentauchen
  • zweimaliges Tieftauchen (ca. 2 bis 3 m), jeweils mit Heraufholen eines ca. 2,5 kg schweren Gegenstandes, innerhalb von 5 Minuten
  • Heraufholen von 3 Tellern oder 3 Ringen bei einem Tauchversuch (Fläche ca. 10m², bei einer Wassertiefe von ca. 2 bis 3 m)
  • Paketsprung aus 2 bis 3 m Höhe ins Wasser
  • je 25 m Retten einer etwa gleich schweren Person mit Kopf-, Achsel- und Fesselgriff
  • 50 m Transportieren (Ziehen) einer gleich schweren Person
  • praktische Ausübung der Befreiungsgriffe: Halsumklammerung von vorne und hinten, Würgegriff von vorne und hinten, jeweils an Land und im Wasser
  • praktische Ausübung der Bergegriffe "Bergen über den Beckenrand" und "Rautekgriff"
  • Kenntnis der Rettungsgeräte
  • Kenntnis der Selbstrettung
  • kurze Prüfung über Erste Hilfe-Leistung bei Wasserunfällen und praktische Ausführung der Wiederbelebung
  • Kenntnisse über Zweck und Organisation des Österreichischen Wasserrettungswesens

Kurskosten Ausbildung:

Für eine Ausbildung (Kurs und Prüfung) kommen folgende Kosten zustande:

Helferschein: 60€ Kursgebühr inkl. 20€ Mitgliedschaft/Versicherung + 30€ Prüfungsgebühr = Gesamt 90€

Retterschein: 65€ Kursgebühr inkl. 20€ Mitgliedschaft/Versicherung + 30€ Prüfungsgebühr = Gesamt 95€

Der Badeeintritt (3 Stunden Karte) ist nicht im Kurspreis enthalten. Informationen zu den aktuellen Tarifen finden Sie HIER

Kurskosten Auffrischung:

Für eine Auffrischung (Kurs ohne Prüfung - Schein bereits vorhanden) kommen folgende Kosten zustande:

Helferschein-Auffrischung: 60€ Kursgebühr inkl. 20€ Mitgliedschaft/Versicherung, Prüfungsgebühr entfällt = Gesamt 60€

Retterschein-Auffrischung: 65€ Kursgebühr inkl. 20€ Mitgliedschaft/Versicherung, Prüfungsgebühr entfällt = Gesamt 65€

Der Badeeintritt (3 Stunden Karte) ist nicht im Kurspreis enthalten. Informationen zu den aktuellen Tarifen finden Sie HIER

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